12.09.2009
Tag 10
Wetter: Blauer Himmel, morgens 69°F (ca.
19°C),
nachmittags 94°F (ca. 35°C)
KM-Stand: 28.483 mls
Tanken: Conoco Kanab, 17,69 Gal, 52,70 Dollar = 9,7 Liter/100 km
Letzte Nacht haben wir alle wie die Tiere gemurmelt, oder wie das heißt.
Mit Ohrenproppen konnte auch Thilo ganz ordentlich schlummern. Er ist da ja
immer etwas empfindlich, was Geräusche angeht wenn Schlummerzeit ist.
Katerkatzen haben damit aber keine Probleme. Wir schlummern immer und
überall. Hauptsache es ist gemütlich!
Und gemütlich ist es im Holiday Inn. Wir Kuschelkumpels haben sogar ein
eigenes Bett. Aber nachts schleichen wir uns dann doch immer zu Susi und
Thilo ins Bett.
Nach dem Frühstück, welches mal wieder complimentary ist, geht es auf den
Highway 89 nach Süden in Richtung Page.
Die 65 Meilen von Kanab nach Page sind wir allein auf der Straße.
Landschaftlich bietet die Fahrt nicht so sonderlich viel. Deswegen kuscheln
wir Jungs noch etwas auf der Rückbank.
Viel Zeit zum kuscheln haben wir nicht, denn schnell sind wir am Glen Canyon
Dam und dem Hayden Visitor Center.
Der
Staudamm sieht dem Hoover Dam sehr ähnlich. Ist auch fast gleich hoch. Der
einzige Unterschied ist, dass man nicht durch Sicherheitskontrollen muss, um
ihn zu sehen. Wer also einfach mal nur einen ziemlich hohen (gut 200 Meter)
Staudamm sehen möchte, der ist dort genau richtig. Von Deutschland ist es
allerdings eine etwas längere Anfahrt, die ich mir für einen Sonntag
Vormittag nicht gerade vornehmen würde.
Vom Glen Canyon Dam geht es weiter zum Horseshoe Bend. Früher musste man
wissen wo er ist, heute steht am Straßenrand ein Schild. Für alle die es
noch nicht wissen, es ist am Milemarker 545 am Hwy 89 Richtung Flagstaff.
Falls ihr also mal in einer Quizshow danach gefragt werdet, wisst ihr jetzt
Bescheid.
Vom Parkplatz geht es erst mal einen Schotterweg hoch, und dann relativ eben
geradeaus.
Wer
denkt das es damit getan ist, sieht kurz darauf die ganze Bescherung.
Sand...
Katerkatzen mögen keinen Sand zwischen den Pfoten. Und der Sand hier ist
auch noch ganz arg heißig.
Autsch! Schnell wieder in den Rucksack geklettert. Susi und Thilo haben ihre
Füße praktischerweise in so komische Dinger gesteckt, die vor Autsch schützen. Ich muss
da mal bei H&M zu Hause schauen, ob es da auch eine Katerkatzen
Kollektion gibt.
Aber getragen werden ist sowieso viel besser.
Vor uns laufen ein paar Chinesen den sandigen Berg hinab. Sie sind perfekt
ausgestattet. Eine halbe Flasche Cola Light (250 ml schätze ich mit meinem
geschulten Katerkatzenblick) und lange Jeans.
Susi und Thilo haben ein halbes Getränkelager dabei, und kurze Klamotten
tragen sie sowieso. Susi hat aber ständig Sand in den Pfotenschonern an den
Füßen. Thilo bestimmt auch, aber der merkt mit dem Ziel vor Augen eh wieder
nichts. Wir kommen am Overlook vorbei. Das einzige was man von dort
looken kann ist, dass da vorne ein Loch im Boden sein muss. Susi und
Thilo gehen deshalb weiter und schon sind wir da.
Der Ausblick ist wirklich toll. Wir trauen uns bis ganz arg nah an den Rand
heran und fotografieren wieder wie die Wilden. Auf dem Rückweg verfolgen uns
zwei deutsche Herren, die sich über Einbau-Badezimmer in Merikanischen Motels
unterhalten. Thilo überlegt kurz, ob er sie in seine Leidenschaft für
Plumpklos in Merikanischen National Parks einweihen soll, verwirft den Plan
aber wieder. Er könnte allerdings auch einiges zu den verschiedenen
Wasserständen in Merikanischen Lokusschüsseln zum besten geben. Aber auch
das will er nicht. Er will einfach nur zurück zum Auto laufen. Den Berg hoch
ist es im Sand etwas schwierig, aber er ist ja eigentlich noch ganz fit.
Wir überlegen kurz was wir nun machen sollen. Schlummern schlage ich vor,
aber Susi und Thilo wollen unbedingt in den Antelope Canyon. Der soll toll
sein sagen sie.
Es gibt einen Upper und einen Lower Canyon. Slotcanyon werden diese Art
Canyons übrigens genannt.
Warum seht ihr auf den Bildern.
Zum
Upper Canyon biegt man vom Hwy 89 einfach auf den Hwy 98 ab, und fährt an den
drei Kraftwerksschornsteinen vorbei, biegt dann am Schild rechts ab, und ist
schon mitten im Getümmel.
Getümmel ist nicht so unser Ding, deswegen lassen wir den Parkplatz rechts
einfach links liegen und fahren weiter in Richtung Antelope Point. Kurz
drauf sieht man schon linker Pfote den Parkplatz. Susi darf wieder einmal
ein paar hundert Meter auf einer Dirtroad fahren. Larry fühlt sich sofort
wieder pudelwohl.
Wir Jungs bleiben im Auto sitzen. Glücklicherweise ist die ganze Kühlkiste
voll mit Wasser und Cola.
Hier ist doch eine ganze Menge weniger los. Das gefällt uns und vor allem
Susi und Thilo.
Susi und Thilo gehen zu der Bretterbude und zahlen für sich 52 Dollar
Eintritt.
Die Touren starten immer jede Stunde um halb. Außer es ist Unwetter in der
Nähe, dann darf da keiner rein, weil es zu gefährlich ist.
Thilo
bekommt beim losgehen zum Canyoneingang noch ein Umhängeschild. Mit dem darf
man 4 Stunden im Canyon bleiben und kann herumlaufen, wie man möchte. Tipp
für andere: Ein Stativ mitnehmen und wichtig in die Gegend schauen. Dann
meinen die, man wäre Profi und so!
Weil ich ja im Auto auf Susi und Thilo warte, erfahre ich das alles aber
erst hinterher.
Auch, dass sie zwei richtig nette Leute aus Mainz kennengelernt haben. Anna und
Christian heißen die beiden.
Susi und Thilo sind mit den beiden den ganzen Weg durch den Canyon gelaufen
und haben fotografiert und ganz viel geredet.
Der Weg durch den Canyon ist teilweise sehr eng und steil, aber es ist ein
ganz tolles Erlebnis. Auf dem Rückweg sieht vieles ganz anders aus, als es
auf dem Hinweg zu sehen war.
Nach fast drei Stunden kommen alle vier wieder aus dem Canyon heraus, und fahren
gemeinsam zu Pizza Hut.
Ich habe natürlich schon aus dem Auto heraus gesehen, dass Anna und
Christian ganz liebe Leute sind und winke ihnen mal zu. Aber ich bin eben
schüchtern und schlüpfe wieder ins Auto zu den anderen Kuschelkumpels.
Thilo schreibt den beiden noch seine email Adresse auf und auch die URLvon
meiner Homepage.
Ich würde mich ja sehr freuen mal was von den beiden zu hören. Und Susi und
Thilo auch, hab ich auf der Fahrt nach Kanab von den beiden gehört!
Nachdem Anna und Christian weiter zum Horseshoe Bend fahren, besorgen wir
uns im Walmart in Page (AZ) noch ein paar Erdbeeren, Weintrauben, 28
Halbliter-Flaschen Wasser und ein Instantpulver für Apfelsaft.
Verdursten werden wir wohl nicht in nächster Zeit. Aber wir haben bei der
Warterei ja auch ordentlich was aus der Kühlkiste weggezischt...
Eigentlich wollten wir noch tanken fahren, aber die Shell-Tankstelle in Page
will einen Zip-Code für Thilos Kreditkarte haben. Die übliche 90210 geht
nicht und auch 00000 funktioniert nicht.
Naja, dann fahren wir eben wenn wir wieder zurück sind in Kanab bei der
Conoco tanken.
Zu Lee´s Ferry und der Navajo Bridge fahren wir nicht mehr, da das fast 50
Meilen Umweg gewesen wären.
Außerdem ist ein Gewitter im Frack äh Anzug. Hoffentlich bekommt die
Cottonwood Canyonroad (CCR) nicht zu viel Wasser ab, sonst können wir die
für morgen geplante Fahrt abschreiben.
Larry wird nochmal etwas nassig, aber nicht sauberer. Eher das Gegenteil ist
eigentlich der Fall.
Das Tanken in Kanab funktioniert wie immer bei Conoco ohne Probleme, und wir
stellen erneut fest, dass Larry kein Vielfraß ist. Susi und Thilo waschen
noch ihre schmutzige Wäsche, weil hier im Hotel Waschmaschine und Trockner
verfügbar sind und legen sich dann aufs Bett, schauen Fernsehen und futtern
dabei frische Erdbeeren.
Und ich tippe den Reisebericht. Einer muss das ja schließlich machen.
Für morgen ist dann der Besuch des Bryce Canyons geplant. In den Kodakchrome
State Park geht es auch noch und evtl. die CCR inkl. Grosvenor Arch. So und
jetzt muss der kleine große Mo ins Bettchen und Schlummern.