07.08.2010
American Chaos
Letzte Nacht waren wir (bis auf Peter, der schlummert
immer wie ein Stein) von 1.30 Uhr bis 3.30 Uhr wach.
Weil wir aber schon um kurz nach 21 Uhr gestern ins Bettchen geklettert
sind, war das nicht so schlimm, dass um 6.30 Uhr dann der Wecker klingelte.
Koffer gepackt und die Rucksäcke vorbereitet hatten wir ja schon gestern.
Außer den restlichen Sachen aus dem Bad war also schon alles fertig.
Frühstück gab es auf dem Balkon. Dann machten wir uns um kurz vor 8 Uhr auf
den Weg zum Flughafen.
Die 9 Meilen sind schnell gefahren und William der Zweite geben wir dann bei
Alamo zurück.
Der Shuttlebus bringt uns dann rüber zum Kona International Airport. Dort
gehen wir zum Schalter von Hawaiian Airlines, geben unsere Koffer ab und
bringen sie wie üblich selber zur TSA, wo sie durchleuchtet werden.
Naja, was heißt wir. Wir Jungs sitzen selbstverständlich wie immer im Rucksack
und lassen uns tragen. Wir sind ja anprominent und haben eine eigene
Homepage!
Wie immer will keiner unsere Reisepässe sehen. Als Kumpels braucht man das
nämlich nicht. Susi und Thilo müssen ihre aber zeigen. Dann kritzelt ein
TSA-Officer mit einem Stift auf dem Ding herum und es heißt wieder einmal
Schuhe ausziehen, Gürtel ab, Laptop, Kameras aufs Band zum durchleuchten.
Als Thilo vor dem Metalldetektor steht, muss er kurz darauf die Schuhe
wieder anziehen und mit einem Sicherheitsmann außen ums Gebäude herum
laufen. Dann wird er wie üblich abgetastet und für gut befunden.
Auf
den Bordkarten die Susi und Thilo gestern Abend gedruckt haben steht kein
Gate drauf.
Normalerweise gibt es an Flughäfen ja so Monitore wo alles mögliche drauf
steht.
Da schauen Susi und Thilo dann immer drauf und wissen wo sie uns hin tragen
müssen.
Hier auf dem "International Airport" gibt es das nicht. Keinen einzigen
gibt es.
Susi fragt bei den TSA-Leuten nach und erfährt, dass Hawaiian sowieso nur
Gate 9 nutzt.
Das macht die Sache schon einfacher, aber warum schreiben die das nicht
irgendwo hin? Bei sowas wird mein Fell direkt etwas stumpfig!
Wir kaufen eine Flasche Wasser, weil die andere volle haben wir vor der
Sicherheitskontrolle in den Mülleimer geworfen. Jetzt warten wir und
beobachten komische Leute. Cool versuchen sie alle zu sein, die Merikaner.
Meistens sieht das aber nur sehr lustig aus, wenn sie dann mit riesiger
Sonnenbrille, riesigen Kopfhörern auf den Ohren und schiefer Baseballmütze
auf der Runkel im Dunklen sitzen, und versuchen, irgendwas auf ihrem Apple
i-Dingenskirchen
zu erkennen.
Wenigstens ist jetzt endlich die Zeit gekommen, wo wir ins Fliegerzeug
klettern dürfen.
Das steht direkt vor uns. Wir müssen nur durch ein Eisentor und dann links
über den Flugplatz zur Maschine watscheln. Dann eine Treppe hoch, und drin
sind wir.
Schön kühl ist es in der Maschine. Da dampft es sogar aus der Lüftung.
Wir sitzen in Reihe 25 auf den Plätzen A und B. Das ist die richtige Seite, wenn man von Kona nach Kahului fliegt sagt Thilo. Aber leider waren nur noch diese zwei Plätze in dem Fliegerzeug frei. In Reihe 25 gibt es zwar Fenster, aber direkt davor ist eins der beiden Triebwerke befestigt.
Schräg nach vorne sieht man aber noch ein klein wenig was von der Umgebung.
Schlimmer ist es aber in Reihe 26, da gibt es noch nicht mal mehr ein
Fenster.
Wir donnern wie üblich los, wobei uns fast die Ohren abfallen, so laut ist
es da hinten, dann geht es steil nach oben, dann keine 10 Minuten geradeaus
und wieder steil nach unten. Was hab ich einen Durst.
Also schnell was trinken...
Bums, schon sind wir da. Das aussteigen dauert wieder etwas länger, aber als
wir am Kofferband ankommen, sind sofort unsere Koffer da. Jetzt ab zum
Shuttel Bus von Alamo. Der
bringt uns zur Rental Car Station. Die Schlange hier ist ziemlich lang und
bewegt sich kaum.
Aber bei Hertz ist glaube ich noch mehr los. Irgendwann sind wir dann doch
abgefertigt und gehen raus.
Draußen gibt es zwei Jeep Wrangler mit zwei Türen. Einen mit Hardtop in dunkelgrün
und einen mit Softtop in weiß.
Wir nehmen den grünen. Der hat erst 4.100 Meilen auf dem Tacho und nur ein
paar kleinere Kratzerchen.
Die Rückbank klappen wir um, packen die Koffer rein und fahren vom Hof.
Tommy unser Navigationsotto wird mit der Adresse programmiert, die auf dem
Zettel für das Hotel steht.
45 Minuten später sind wir an der Adresse. Die Adresse gibt es, aber das
Hotel gibt es da nicht.
Da ist nämlich ein Zahlendreher in der Hausnummer oder so. Aber eigentlich
stimmt noch nicht mal der Straßenname.
Gefunden haben wir es aber auch so.
Wir checken ein, aber das Zimmer ist noch nicht fertig.
Um 15.15 Uhr bekommen wir die Schlüssel. Das Zimmer mit Küche ist ganz nett,
aber ziemlich warm.
Ich werde schon ganz schwitzig unter meinem Fell. Luca und Peter sagen, dass
sie nachher in den Kühlschrank klettern wollen. Eine richtige Küche haben
wir nämlich auch!
Thilo werkelt an der Klimaanlage herum und findet heraus, dass diese nur
funktioniert, wenn die Balkontüren zu sind.
Das sind sie. Naja, fast zumindest. Es pfeift irgendwie der Wind doch
ziemlich da durch. Thilo betrachtet sich die Geschichte etwas näher. Und
wenn er das tut, heißt das nichts gutes.
Kurz darauf steht fest, dass den Türen nicht zu helfen ist, und die Kontakte
die der Klimaanlage sagen, dass sie kühlen soll, niemals kontakten
werden. Im Zimmer sind es mittlerweile lauschige 78°F / 26°C.
Zur Auflockerung hier mal ein Panorama als wir von
Flughafen nach Lahaina gefahren sind.
Da ist irgendeine Nachbarinsel, ich glaube Moloka´i zu sehen:
Susi geht zur Rezeption, und bekommt ein anderes Zimmer für uns. Aber das ist auch noch nicht fertig. Also warten wir wieder unten mit allen Sachen. 30 Minuten später ist das dann fertig. Hui, das Zimmer sieht aber viel schickiger aus. Steinboden und offene Küche mit Spülmaschine und tolle Dusche und so. Und die Klimaanlage geht auch!
Hier zwei Bilder:
Ab geht es jetzt zum einkaufen in den Safeway. Die 5 Meilen sind fix gefahren und wir sind mitten im Einkaufstrubel der Merikaner. Puh ist das ein Chaos. Komisch, sonst weichen die einem schon aus, wenn man in 10 Meter Abstand an ihnen vorbei läuft. Heute treten sie sich fast gegenseitig platt. Autofahren tun sie heute übrigens genauso, wie sie heute einkaufen. Es ist, als ob halb Deutschland hier unterwegs wäre. Nee, selbst in Deutschland wäre das heute noch um Welten gesitteter zugegangen. Naja, es ist Wochenende und da drehen die Merikanis scheinbar, sobald sie am gleichen Tag noch einen Koffer hinter sich her gezogen haben, am Rad und kriegen nix mehr auf die Kette.
Wir kaufen ein Paket Nudeln, ein Glas Tomatensoße, Cola, Wasser, Toastbrot, ein paar Scheiben Salami, ein paar Kaffepads, eine Fertigpizza und etwas Obst ein und sind 42 Dollar los. Jetzt wissen wir, warum die Merikaner nur so selten in Urlaub fahren. Die geben ihr ganzes Geld beim Essen einkaufen aus. Bevor wir aber wieder zurück brausen, holen Susi und Thilo sich noch jeder einen Grande Javachip Frappucino. Dann geht es mit Shorty, so heißt unser Auto, wieder zurück zum Hotel. Das Hotel ist ziemlich schön und morgen schauen wir Sonnenuntergang am Beach!
Thilo kocht Nudeln und macht die Soße warm und wir futtern alle, bis wir fast platzen.
Luca hat schon ein ganz arg kugeligen Bauch! Und Cola gibt es dazu. Jetzt werfen wir nochmal die Spülmaschine an, schauen uns das hier an
und dann gehen wir alle ins Bettchen.
Gefahrene Strecke: 9 mls / 15 km (Big Island), 30 mls / 45 km (Maui)
Wetter: Morgens (Big Island) 75°F / 24°C, Nachmittags (Maui) 90°F / 31°C,
Abends 75°F / 24°C