15.08.2010
Hiken, shoppen, einchecken
Wieder sind wir alle um 7 Uhr wach. Heute ist ja Sonntag,
da ist es bestimmt überall noch voller, als sonst.
Deswegen wollen Susi und Thilo auch etwas früher losfahren. Wir Jungs
bleiben im Hotel.
Am letzten Tag sitzen wir immer lieber in der Nähe der Koffer, damit wir
auch nicht vergessen werden.
Außerdem brauchen die beiden dann keinen Rucksack mitzunehmen. Sie wollen
den Diamond Head Krater hoch klettern und dann von oben runter schauen.
Hmmm, warum schauen sie nicht einfach von unten nach oben. Dann brauchen sie
nicht klettern. Aber mich fragt ja keiner.
Auf jeden Fall müssen wir nicht mit klettern. Das ist immer so anstrengend.
Die ganze Zeit müssen wir dann still im Rucksack sitzen. Und von dem
Geschaukel wird Luca dann nur wieder schlecht. Naja, eigentlich wird ihm ja
nur vom Kekse futtern schlecht, aber das sagen wir niemandem.
Ab hier muss deswegen Thilo berichten. Ich hab ihm aufgetragen, heute gut
aufzumerken und nichts zu vergessen.
Heute bekommen wir unser Auto etwas flotter als gestern. Erstens sind wir früher unten und zweitens... Keine Ahnung, es fallen uns wenigstens nicht ganz so viele Japaner vor die Füße. Beim warten erfreuen wir uns an der Holztäfelung in der morgendlichen Sonne.
Den Diamond Head Krater finden wir relativ leicht. Nicht wegen der Schilder, sondern wegen unseres Navigationsgeräts. Es stehen zwar auch Schilder, aber diese sieht man eigentlich nur, wenn man sowieso weiß, woher man fahren muss. Ganz unauffällig stehen sie hier und da am Wegesrand. Wir fahren dank Navigationsgerät aber trotzdem eine andere Route. Um in den Park zu kommen, müssen wir durch einen Tunnel fahren.
Der Park kostet wie üblich Eintritt. Wer zu Fuß kommt, zahlt einen Dollar pro Nase, ein ganzes Auto kostet fünf Dollar. Man sieht durchaus auch vier oder fünf Leute zu Fuß den nicht gerade kurzen Weg zum Parkplatz hochlatschen. Wer rechnen kann, ist manchmal schon im Vorteil. Das erste Stück ist ein asphaltierter Weg. Japaner sind schon einige unterwegs, aber wenigstens laufen sie ebenso wie wir nach oben. Wenn der Asiatennachschub einem auf dem Rückweg dann allerdings entgegen kommt, schlendern sie gerne in 5er Formation nebeneinander über die ganze Gehwegbreite verteilt. Platz macht so gut wie keiner. Zumindest freiwillig nicht.
Wenn ihr wüsstet, was Euch erwartet, würdet ihr jetzt freiwillig wieder zum Auto zurücklaufen und dort auf Susi und mich warten. Aber ihr wisst es ja nicht. Genauso wie Susi und ich es nicht gewusst haben. Nachdem der asphaltierte Weg aufhört, beginnt der steinige Teil durch den Kraterboden. Im Grunde ist der Parkplatz genau mitten im Krater.
Der Weg ist relativ felsig mit mehr oder weniger spitzen Steinen. Die Herrschaften, die dort mit Flipflops (oder wie diese eigenartigen Gummilatschen auch immer geschrieben werden mögen) unterwegs sind, sehen lustig aus. Daisy Duck auf Drogen watschelt wahrscheinlich ähnlich bescheuert durch die Gegend. Der Weg wird stetig zum einen steiler, als auch enger. Wie schon geschrieben sind momentan noch deutlich weniger Leute auf dem Rück-, als wie wir, Hinweg. Trotzdem muss man des öfteren quer gehen, um aneinander vorbei zu gelangen. Mehr oder weniger steil geht es bergauf. Ebene Streckenabschnitte oder gar Bergabpassagen gibt es nicht. In Serpentinen führt der Weg nach oben. Wenn man von Zeit zu Zeit nach unten schaut, sieht man, welche Höhe man bereits erklettert hat.
Eine erste Treppe erscheint vor uns. Kein Problem. Steil, aber es geht
aufwärts.
Irgendwann biegt man dann um eine Ecke und erstarrt ein klein wenig.
99 Stufen warten auf uns. 99 Stufen, die mit herkömmlichen Treppen aber auch
mal gar nichts zu tun haben.
Die Steigung müsste bei gut über 45° liegen. Die Treppe ist ungefähr so
breit, dass zwei Personen mit meiner enormen Schulterbreite nicht aneinander
vorbei gehen können.
Gut das die Pulsuhr im Koffer im Hotel liegt. Langsam aber stetig klettern
wir die Eigernordwand. Nein, das war ein
anderer Film.
Langsam
aber stetig erklimmen wir die Stufen. Dann wird es dunkel. Nein, wir haben
nicht bis Sonnenuntergang für die 99 Stufen gebraucht. Es folgt ein Tunnel.
Das gute daran ist, man sieht nicht, dass dieser Tunnel auch mächtig bergan
geht. Am Ende des Tunnels? Naja, eine Treppe. Aber nur 54 Stufen. In
Wendelform. Die ist wirklich keine Herausforderung mehr.
Wenn man oben ankommt, steht man im Feuerüberwachungsausguckposten. Den verlässt man in sehr gebückter Haltung nach draußen und dann folgt: eine Treppe.
Sind aber auch nur knappe 60 Stufen und sind mit dem Ziel vor Augen schnell
erledigt.
Auf der Tafel ganz unten steht übrigens , dass man 1,5 bis 2 Stunden
braucht. Wir sind nach gut 30 Minuten oben.
Der Blick von oben herunter ist toll. Man sieht auf Honolulu und Waikiki
herab.
Aber er ist auch hier oben recht voll. Viel Platz gibt es nicht. Wie es erst
hier aussehen wird, wenn die wirklichen Massen im Laufe des Vormittags hier
eintrudeln.
Wenn man sich herum dreht und hinunter schaut, sieht man den Leuchtturm, der
unten an der Küste steht.
Der Weg herunter geht etwas flotter. Aber mit Rücksicht auf unsere Gelenke machen wir doch insgesamt langsam. Nach gut einer Stunde (inkl. 15 Minuten Fotopause oben) sind wir wieder unten. Der Rückweg geht auch deswegen ab und zu etwas gemächlicher, weil uns doch sehr viel mehr Leute mittlerweile begegnen.
Wir fahren jetzt erstmal den Highway 72 ab und schauen uns die Gegend an. Halten zwischendurch bei Safeway und holen was zum Frühstück. Strände gibt es hier genügend. Parkplätze sind eher Mangelware, Strände sind überfüllt. Im Laufe der Strecke etwas grüner und vor allem ruhiger und "unvoller". Hier sind die Strände dann auch recht leer.
Wir fahren zum Punchbowl Krater. Dort ist ein großer Militärfriedhof. Auch nicht besonders aufregend, aber wo wir sowieso in der Nähe sind gibts ein Bild.
Die Fahrt über den Tantalus Drive eröffnet uns dann doch noch ein paar schöne ruhige Momente auf O´ahu. Von diesem Hügel aus kann man sehr schön die Hochhäuser unten am Strand sehen. Diese Betonwüste. Wir werden sie niemals wirklich mögen glaube ich. Touristen sind eigenartigerweise hier oben kaum zu finden.
Damit ist unsere letzte Rundfahrt über diese Insel somit
beendet. Wir fahren noch fix zum Flughafen und schauen, wann wir dort wo
morgen sein müssen. Einchecken tun wir wie üblich im Hotel per Computer und
drucken unsere Bordkarten.
Wir gönnen uns dabei für die Strecke von San Francisco nach Frankfurt noch
etwas mehr Beinfreiheit. Außerdem schadet es ja auch nicht, wenn man etwas
weiter vorne sitzt und eine Steckdose am Sitz hat, finde ich zumindest.
Essen gehen wir dann bei California Pizza Kitchen, schauen noch den
Sonnenuntergang am "verlassenen" Strand von Waikiki.
Dem Duke sagen wir noch kurz Tschüss und dann gehts aufs Zimmer, Koffer packen usw.
Gefahrene Strecke: ___ mls / ___ km
Wetter: Morgens 81°F / 28°C, Nachmittags
90°F / 32°C, Abends 75°F / 24°C