20.08.2013
Götter, Phantome und die National Garde
Ich hätte es wissen müssen. Schon die Nacht war blödig. Ich war mehr wach,
als schlummerschläfrig. Wenn man im Dunklen mein Fell hätte sehen können, so
wäre das ganz arg stumpfig gewesen. Katerkatzenschönheitsschlaf ist wichtig.
Um 4.30 Uhr stehen wir alle auf und bereiten uns vor,
um um 6 Uhr frühstücken zu gehen. Wie erwähnt ist das das von mir so
genannte: complimentary.
Würstchen, Bratkartoffeln, Toast mit Marmelade gibt es. Für umsonst ist das
ganz ok. Um kurz vor 8 sitzen wir alle im Auto und fahren los. Bei Safeway
kaufen wir Bananen und dann geht es ab zu den Göttern. Die haben in Colorado
Springs nämlich einen eigenen Garten.
Garden of the gods heißt der. Da stehen rotige Felsen zwischen grünigen
Sträuchern rum. Dazu gibt es blauigen Himmel. Gegenlicht gibt es auch ne
Menge. Und verpasste Fotomöglichkeiten ebenso. Auch hier gilt: Für umsonst
ist das ganz ok.
Natürlich posieren die Kumpels mit mir zusammen vor dem Eingangsschild.
Danach geht es dann über den Highway 24 in Richtung Victor. Also die Stadt
Victor in Colorado. Ob auch ein Victor in Victor wohnt, weiß ich nicht.
Aber erstmal muss man ja da hin kommen. Plötzlich macht es nämlich PLING.
Da werden meine Ohren aber ziemlich aufmerksamig. Das kenne ich noch von dem
blöden Jeep Patriot auf Big Island. Das liegt auf Hawai´i. Gleichzeitig geht auch die ESP-Lampe an. Mit bösen Vorahnungen hält
Susi am Straßenrand an. Motor aus und wieder an. Wenigstens das klappt diesmal noch. Das PLING kommt
trotzdem
wieder, aber wenigstens ESPt es nicht mehr rum. Also weiterfahren und alles
checken.
Fährt wie immer, verbraucht auch nicht mehr Benzin als sonst. Also
weiterfahren. Eine National Station ist hier sowieso nicht mehr in der Nähe.
Also geht es dann nach reiflicher Überlegung doch zur Phantom Canyon Road
und wir holpern darüber. Nachdem wir erstmal an dem Abzweig vorbeigefahren
sind, finden wir doch noch die Einfahrt in die Phantom Dingens Straße. Die ist
aus Gravel und also auch etwas steinig. Manchmal auch waschbrettig.
Manchmal liegen auch dicke Felsen mitten auf der Piste und man muss drum
herum fahren. So sieht die Straße aus:
Teilweise ist es aber seeeehr waschbrettig. Insbesondere, nachdem wir den hier überholt haben.
Nach fast 30 Meilen hat es sich ausgegravelt und es geht die letzten 5
Meilen bis zum Hwy 50 wieder asphaltiert vorwärts.
Bei der Royal Gorge wollen wir auch noch auf ein paar Fotos vorbei. Mehr als die
beiden hier gibt es diesmal aber nicht.
Wegen Umbau geschlossen...
Fahren tut das Auto immer noch gut. Aber irgendwann überlegt es sich das Mistding dann doch wieder anders. Am höchsten Berg auf der Strecke gibt es kurz vor dem Gipfel wieder das PLING und die Kiste wird langsam. Also rechts ran. Motor aus, an, losfahren, geht wieder. Kurz drauf wieder PLING und nix geht mehr. Aus, an, weiter. Geht, wenn man nur nicht zuviel Gas gibt. Das es bei der Weiterfahrt fast dauerhaft geregnet hat, ist eigentlich schon selbstverständlich. Deswegen gibt es auch fast keine Bilder mehr, obwohl der Highway 50 eigentlich eine sehr schöne Strecke ist. Ein Foto habe ich aber noch aufgetrieben:
In unserer heutigen Unterkunft angekommen wird schnell in der Trümmerhütte eingeckecked.
Jetzt aber fix ab zum Airport. Ist zwar erst 18 Uhr, aber dann ist das
mit dem Auto tauschen erledigt und das Abendprogramm kann beginnen. Der Airport hat aber eigentlich dann doch
schon jetzt geschlossen. Zumindest ist außer einer Dame niemand mehr in dem
Gebäude. Bei National steht auch nur ein Schild auf dem Tresen mit einer
Telefonnummer.
Die nette Dame ruft dann aber die National Trulla an, die eigentlich bis
23 Uhr hätte Dienst schieben sollen und was soll man sagen, morgen um 8 Uhr
ist sie dann wieder an ihrem Arbeitsplatz... Jetzt heißt es warten und Thilo
beruhigen, der so ungefähr auf 15 Millionen 723 Tausend 934 ist...
Unser Fazit des Tages: Alamo und National sind ab sofort erstmal auf der
schwarzen Liste. Kaum ein Auto von denen in den letzten Jahren, was nicht
irgendwelche Macken hatte. Aber das man immer öfter nahezu unfahrbare Kisten
von denen bekommt, ist schon eine Zumutung. Nicht nur für Katerkatzen, die
sowieso eher Föhrst Klahs bevorzugen. Als Thilo im Handbuch von der Kiste
blättert fällt ihm eine Seite auf, wo die Motorwarnleuchte mit
Kugelschreiber umkringelt wurde.
Fehlerspeicher löschen führt wohl doch nicht immer zum Erfolg. Aber soll
sich dann doch der nächste Kunde bitte selber darum kümmern.
Jetzt bin ich mal gespannt, was für eine automobile Trümmerhütte morgen für
meinen Weitertransport zur Verfügung steht...
Ach ja, Abendessen gibt es auch. Pizza. Aber irgendwie hat keiner mehr
richtigen Appetit. Toll gemacht National, ich werde Euch weiterempfehlen.
Oder auch erstmal nicht.