25.08.2013
DeliKater Bogen
Warum muss man eigentlich immer so früh aufstehen, wenn man Urlaub in Merika macht? Eigentlich tue ich das alles nur für meine Fans, damit die was sehen können, was ihre Lieblingsreisekaterkatze macht. Susi und Thilo müssen auch aufstehen. Wie soll ich sonst an mein complimentary breakfast kommen? Deswegen schicke ich die zwei erstmal in die Lobby zum Kaffee-Tee-Toast-Löffel-Zucker-Waffeln holen. Beim Frühstück wird dann mit daheim geskypt. Skypen ist voll gut. Da ist man fast so hier, als ob man dort ist.
Jetzt kommt das Übliche. Kühlkiste packen, den Elektronikladen einpacken und dann losfahren. Draußen hat es heute Nacht scheinbar geregnet. Ugo ist ganz nassig. Aber jetzt ist es trocken, nur ziemlich wolkig. Mona und Peter bleiben da lieber im Hotelzimmer. Mona meint, es regnet bestimmt nachher noch und wenn ihr Fell dann nassig wird, bekommt sie das nicht mehr bis morgen trocken. Schafwolle ist nicht einfach zu frisieren und trocknen sagt sie immer. Mir ist das Wetter egal, ich bin sowieso schon etwas anschmuddelig, da macht das bischen auch nichts mehr aus. Los geht die Fahrt zum Arches National Park. Wir brausen direkt bis zur Windows Section durch und parken da. Ein Reisebus mit Deutschen Touristen ist auch schon da, aber die stören nicht. Keine Ahnung wo die alle hin sind. Auf dem Klo jedenfalls nicht, aber an den Windows sind sie auch nicht. Dafür sind wir aber da. Es gibt ein nördliches Fenster:
und ein südliches gibt es auch:
Die Windows haben übrigens nix mit Microsoft zu tun. Aber ich glaube, das sieht man recht gut. Ich hab für Euch auch mal kurz posiert:
Katerkatzenstark wie ich da so sitze, findet ihr nicht? Gegenüber gibt es einen Bogen. Turret Arch heißt der übrigens:
Das wars, was es hier zu entdecken gibt. Naja fast, ich entdecke plötzlich noch mit Schrecken eine auf uns zu donnernde chinesische Flut:
Höflich wie ich nun mal bin, lasse ich Thilo immer anhalten, damit wir nur auf jedem fünften Familienbild drauf sind. Das lustige daran ist, dass es denen scheinbar völlig egal ist, ob man ihnen durchs Bild läuft, oder anstandsmäßig wartet. Ich glaube fast, es ist ihnen egal und die Bilder werden sowieso nicht gespeichert... Aber das ist nur so eine Theorie von mir. Gut das wir schon auf dem Weg zum Auto sind. Mit dem fahren wir dann zum unteren Teil des Parkplatzes und laufen zum Double Arch. Der sieht so aus:
Man könnte auch noch da durch klettern, aber das sparen wir uns. Dafür fahren wir nach nebenan und machen ein Foto von dem hier:
Cove of Caves heißt das Ding wohl. Ganz genau weiß ich das aber nicht. Verpasst man sowieso nix, wenn man da an der Straße steht und hinschaut. Ein kleiner Stopp am Garden of Eden machen wir auch noch. Also fix ein Foto machen, und weiter gehts:
Als letzten Arch sehen wir links noch den Pothole Arch:
Genug gefensterlt, jetzt will ich mal viewen oder sogar gewandert werden. Dazu fahren wir zur Wolfe-Ranch. Nach einigem Hin- und her bekommen wir endlich einen Parkplatz und laufen los zum Delicate Arch. Die View Points sind übrigens geschlossen. Ist wohl ziemlich matschig da unten. Thilo bastelt die Pulsuhr an sich dran, denn da werde ich jetzt rauf getragen. Zuerst von Thilo und dann das steilige Stück von Susi.
Und dann weiter hier hoch:
Zwischendurch schlummere ich ein, weil es mal wieder nicht vorwärts geht mit meinen zwei Trägern. Ständig machen sie Pause und fröhnen dem Hang Loose:
Dabei sind sie gerade nur fast 145 Meter in die Höhe geklettert:
Irgendwo da hinten am Horizont links ist der Parkplatz, wo Ugo steht und auf uns wartet. Aber ich lasse mich weiter tragen. Ab hier geht es über Sand und Felsen. Mir wird leicht schwummrig, weil es so schaukelt. Könnte aber auch vor Hunger sein. Ich sitze auf den Äpfeln. Gab heute wieder keine Schnitzel im Supermarkt. Ob ich mal bei Amnesty Katernational anfrage, ob sowas überhaupt erlaubt ist?
Immer schön auf die lustigen Türmchen achten. Oder einfach den vielen anderen Leuten hinterher laufen. Mittlerweile regnet es übrigens etwas und ich verschwinde lieber mit meiner Schnute im Rucksack. Reicht, wenn meine zwei Träger nass werden.
Noch ein paar Stufen muss ich hochgestiegen werden...
Wenn man hier ist, ist es fast geschafft und man ist bis zum Ziel getragen worden.
Und so sieht das Ziel aus:
Etwas von links betrachtet sieht es so:
Und wenn ihr wissen wollt, wie groß der ganz schön delikate Arch wirklich ist, dann schaut mal hier:
Ich hab es mir nicht nehmen lassen und noch kurz für meine Fans posiert. Da sieht man auch mal meinen Heiligenschein. Ach nee, das ist ja der Arch.
Wieselflink schlüpfe ich nach dem Foto wieder in den Rucksack und befehle den Abmarsch. Der dauert 40 Minuten und Susi sieht auf halber Strecke so aus:
Thilo hat keine Bauchschmerzen vor Hunger, sondern hat auf dem Weg nach ganz
unten dann seine Kamera unter dem Hemd versteckt, damit das teure Stück
nicht ertrinkt. Haare waschen hätte er sich heute morgen auch sparen können.
Hätte besser einfach mal das Shampoo mitgenommen und das unterwegs
erledigt.
Das Wetter war zwar nicht so toll, aber Thilo hat wieder was geschafft,
was er sich seit langer Zeit sehr gewünscht hat einmal machen zu können.
Jetzt aber schnell ins Auto. Es sind nur 64 Grad Fahrenheit. Das sind etwa
18 Grad. Also machen wir die Heizung an. Ein bischen nassig ist mein zartes
Köpfchen nämlich doch geworden. Und der Rucksack ist auch pitschenass.
Brrr, das ist kein Katerkatzenwohlfühlambiente. Am Visitor Center
bekommen wir noch Stempel in unsere Pässe. Susi hat jetzt auch einen
National Park Pass, wo sie von jedem National Park den ich sie besuchen
lasse, dann einen Stempel reinstempeln kann. Danach gibts Siesta und
Mittagessen, einkaufen und die schlappen Beine ausstrecken. Ihr ahnt gar
nicht, wie anstrengend es ist, wenn man getragen wird! Abendessen gibts in
der Brewery. Aber mit dem Chicken Caesars Salad können die keinen
Blumentopf gewinnen.