31.08.2013
Grand Rainhole National Park
Letzte Nacht war wie verhext. Um 23 Uhr waren wir wieder alle putzmunter.
Aber gibt ja Internet, um sich mal eine Stunde zu beschäftigen bis man
wieder anschläfrig ist. Dann haben wir aber bis 8 Uhr durchgeratzt. Das
trifft sich gut, denn das bedeutet complimentary breakfast-Zeit. Heute ist wieder halb
Deutschland im Hotel auf den Beinen. Man merkt das sofort beim Buffet. Die
Landsfrauen und Männer stehen gerne im Weg rum, drängeln sich vor und
bekommen die Schnute nicht auf. Ein paar Sachsen kämpfen heftigst mit dem
Toaster. Immerhin hat der vier Schlitze und zwei Hebel zum runterdrücken. Und dann
noch 2 Rädchen, um den Bräunungsgrad zu bestimmen. Da kann man schon mal den
Überblick verlieren. Warum allerdings gleich zwei Scheiben Toast in einen
einzigen Schlitz gestopft, und diese dann nach abgelaufener Zeit
herausgefummelt werden, um dann gedreht nochmal getoastet zu werden, wird
wohl immer ein Geheimnis des Ostens bleiben. Irgendwie hat das hier im
Moment ein bischen was von Wilder Westen inklusive. Wir warten nur drauf,
dass einer an der Rezeption steht, und nach seinem fehlenden Koffer fragt
"A big brown one with red so stripes". Thilo würde am liebsten wohl
"Germans back!" gerufen, aber er ist ja kein Immigration Officer...
Irgendwann ist aber auch das schönste Schauspiel zu Ende. Ok, nur fast,
denn ein anderer Deutscher zwängt sich als Zugabe, als wir mit dem Aufzug
wieder auf unsere Etage fahren, beim aussteigen zwischen Susi und Thilo mit
einem fröhlichen "Moorninck" in den Aufzug rein durch.
Als nächstes steht jetzt das befüllen der Kühlkiste an. Und dann gehts los. Tanken scheint die neue Lieblingsbeschäftigung von meinen zwei Gepäckträgern zu sein. Und schon sind wir wieder auf dem Highway 89a. Kurz nach dem abbiegen auf den Highway 67 beginnt es zu regnen. Thilo hat aber für alles einen Plan parat und sagt, dass wir zur Not im National Park nur mal aufs Klo gehen (klar, seine Lieblingsbeschäftigung in Merika), einen Stempel für den National Parkausweis holen, und einen Magneten kaufen. Auf der Fahrt wird Ugo jedenfalls jetzt wieder richtig weiß gewaschen. Aber das ist es auch schon, was an positiven Dingen von der Hinfahrt zu berichten ist. Kurz posieren wir vor dem Eingangsschild:
Der Visitor Center Parkplatz ist randvoll. Aufs Klo gehen wird schwierig. Es regnet gerade so arg doll, dass Susi Thilo direkt vor dem Center rausspringen lässt und dann einen Parkplatz sucht und nach kommt. Thilos kurze Hose ist für 11 Grad irgendwie nicht wirklich tauglich. Da lobe ich mir doch ein Katerkatzenfell. Die Kloarie ist schnell erledigt, der Magnet wird jetzt auch gekauft und dann gibts Stempel. Es regnet immer noch, als wenn Wasser heute gratis im Angebot wäre. Trotzdem fahren wir mal auf gut Glück zum Point Imperial. Thilo sucht Schutz unter einem Baum und knippst ein Bild. Dann muss er erstmal wieder im Auto die Kamera trocknen.
Uns kann aber nichts mehr schocken, also geht es zum Vista Encantada View Point. Es regnet immer noch, aber auch hier gibt es Bäume...
Nächster Stopp Roosevelt Point. Das es regnet brauche ich wohl nicht mehr zu tippen:
Auf dem Weg zum Walhalla Overlook sehen wir plötzlich ein klein bischen blauen Himmel. Und es hört sogar auf zu regnen! Bei Onkel Walhalla looked es sich so:
Am Cape Royal gibt es dann zwei Möglichkeiten zu looken. Als erstes schauen wir uns das Angels Window von der Seite an:
Wenn man dann drauf steht, sieht es so aus:
Als letztes lasse ich uns jetzt zum Cape Royal Point tragen:
Auf dem Rückweg zum Highway 67 halten wir jetzt nochmal beim etwas blaueren Onkel Roosevelt Ausguck:
Und der Vista Encantada zeigt auch nochmal eine etwas nettere Seite:
Dem Point Imperial statten wir keinen Besuch mehr ab. Da hängen immer noch
die Wolken drüber. Der Rückweg nach Kanab zieht sich wieder mal wie
Kaugummi. Aber hilft alles nix, zurück müssen wir schließlich sowieso. Heute
war kein so schöner Tag, aber es hätte schlimmer kommen können. Wenn Thilo
sogar schon freiwillig in den Grand Canyon fährt, muss das wirklich
absolutes Notfallprogramm sein. Morgen soll das Wetter auch nicht besser
werden. Aber da wird uns schon noch was notfalliges einfallen. Nachher werde ich
jedenfalls mal ganz leise "Wann wirds mal wieder richtig Sommer?" singen...