01.09.2012
Nach einer ruhigen Schlummernacht wache ich auf und strecke erstmal alle
Pfotentatzen. Dabei schiebe ich Thilo fast aus dem Bett.
Naja, eigentlich ist das ja mein Zeichen dafür, dass ich hungry bin und auf
ein complimentary warte. Complimentary ist Mo´isch und bedeutet übrigens
Frühstück. Hier ist das complimentary zwar nicht complimentary, sondern
kostet 6 Dollar pro Menschennase, aber das ist mir egal. Hunger ist Hunger!
Wir fahren also zum Rezeptionsgebäude und setzen uns an den Tisch. Gibt
continental complimentary. Also Marmelade und Brot und so. Ich mag das ja
viel lieber, als 45 Eier und fettigen Speck am Morgen. Ok, das mag ich auch
am Rest des Tages nicht. Frische Ananas und Orangen gibts auch. Yummy, die
sind voll arg leckerig und werden in Windeseile weggeputzt.
Nach dem complimentary fahren wir in den National Park. Zuerst halten wir
an der Tube. Eine Lava Tube ist es. Kommt aber keine Lava mehr raus, sondern
man kann da durch sausen. Wie üblich sind wir allein. Wie es später am Tag
dort am Parkplatz aussieht, gibt es nachher zu sehen...
Wir betreten jetzt fix die Tube und machen Fotos. Ungefähr so dunkel wie hie
runten ist es, wenn man drin steht.
Wenn Thilo an seiner Superkamera rumstellt, wirds heller, obwohl es hier drin genauso dunkel ist, wie vorher. Ich verstehe das nicht, aber nachfragen will ich auch nicht. Da kommen dann wieder Erklärungen, die ich nicht verstehe. Bild ist Bild...
Mit Blitz sieht es dann so hier drin aus:
Ich sehe jetzt im Moment gar nix, weil ich in den Blitz geschaut habe. Deswegen posiere ich schnell ziemlich leger für ein Foto.
Auf dem Rückweg vom Ausgang der Tube lasse ich mich ein Stück durch den Regenwald tragen. Der macht heute seinem Namen wieder alle Ehre wie man sieht.
Da es hier oben auf dem Berg noch sehr kühl ist, schlage ich vor, dass wir mal den Berg runterfahren. Wir halten noch am Puhimau Krater und Susi macht fix ein Bild für Euch. Thilo telefoniert derweil mal. Das ist eigentlich auch der einzige Grund, warum Susi das Foto macht. Weiter unten war nämlich kein Empfang mehr...
Das sieht heute dann so aus, wenn man von oben runterschaut:
Unten angekommen sind wir immer noch allein unterwegs. Ich lasse Susi dann Patti am Ende der Straße vorschriftsmäßig einparken und lasse mich tragen.
Nachdem ich eine Weile getragen wurde, stellt sich uns Lava in den Weg.
Das aber hält mich nicht ab und sause auf Thilos Rücken weiter, bis wir an diesem Schild ankommen:
Wie so oft in letzter Zeit fängt es wieder an zu regnen. Ich schlüpfe
deswegen flink in den Rucksack und ziehe den Reißverschluss über meiner
Schnute zu.
Autsch! Da war noch ein Schnurrhaar draußen... Wieder am Auto angekommen
strecke ich die Nase wieder raus und schaue den Kilauea hoch:
Oben scheint das Wetter besser zu sein, also fahren wir wieder den Berg hoch. Sind übrigens 20 Meilen (32 km), die man vom National Park aus bis hier unten zu fahren hat. Also wollen wir nochmal einen Anlauf nehmen und ein schöniges Foto vom Halemaumau mit blauem Himmel machen. Seht selbst...
Da schon fast Mittagszeit ist, und es oben auch wieder wie aus Kübeln
schüttet, machen wir erstmal Mittagspause in der Lodge.
Nach 2 Stunden Siesta fahren wir aber wieder los. Jetzt kommt sogar mal die
Sonne ein wenig durch und wie der Wind fahren wir zum Jaggar Museum und
Thilo darf ein Panorama schießen.
Wo das Wetter so gut ist, fahren wir wieder auf die chain of craters road
und halten kurz hinter dem Parkplatz zum Devastation Trail.
Flott wie nur ich das kann, springe ich in den Rucksack und los gehts zum
Trailhead des Keanakako´i Trails.
Wir kommen an einem Lavafeld vorbei und Thilo lässt mal wieder die
Kamerachips glühen:
Hier gibt es auch Lava Trees. Das sind so Bäume, die wollten der Lava keinen Platz machen...
Eine Art Arch finden wir auch noch:
Noch etwas weiter und ich posiere auf dem Schild zu dem Krater, wo wir hin wollten:
Der Krater sieht übrigens so aus:
Die Wände sind fast senkrecht und er ist viel tiefiger als man meint, wenn man
das Foto anschaut. Wie tief er ist, merkt man aber, wenn man an der Kante
steht.
Dabei aber immer vorsichtig sein und Sicherheitsabstand halten. Ist sehr
windig hier, und was der Boden unter den Pfotentatzen so macht, weiß man
auch nie so genau. Eigentlich sind wir hier in verbotenem Gebiet. Aber seit
wenigen Wochen darf man hier hin wandern. Wir scheinen aber die einzigen zu
sein, die das wissen... Schade, dass wir nicht weiter laufen können,
deswegen klettere ich fix auf das Schild, bevor wir wieder umdrehen und
zurück laufen.
In der Mitte im Bild oben ist übrigens im Hintergrund der qualmende
Halemaumau Krater zu sehen. Der ist Schuld, dass ich hier auf das Schild
klettern kann.
Wieder geht es auf die chain of craters road und kurz drauf sehen wir das hier:
Das ist der sogenannte Devils Throat. Ein Loch, welches gute 50 Meter tief
ist. Näher als so sollte man nicht rangehen, weil das hier nicht sonderlich
fester Boden unter den Füßen ist... Wenn ihr nix sehen könnt oder es windig
ist, dann lieber gar nicht hingehen...
Wo wir schon in der Nähe sind, schauen wir noch fix beim Hiiaka Krater nach
dem Rechten. Es regnet übrigens mal wieder, und die paar Schritte zum Krater
kann man sich auch sparen. Krater ist da nämlich nicht mehr viel zu
erkennen:
Wir sausen jetzt noch geschwind den Weg zu den Sulphur Banks. Dabei kommen wir an dem Parkplatz der Lava tube vorbei, wo wir heute morgen allein waren...
Also flott weiter, ich muss mal wieder für meine Fans posieren tun tun:
Von den schwefeligen Hügeln macht Thilo ein Panorama:
Es riecht hier ein bischen, als ob jemand seinen Chemiebaukasten ausgepackt
hat. Auf dem Rückweg zu Patti kommen wir noch an Steam Vents vorbei.
Das sind Erdspalten, aus denen es qualmt, weil es rein regnet und es da
unten drin so warm ist.
Auch schönige Blumen gibt es hier:
Jetzt ist aber erstmal Feierabend für heute. Zum Abendessen geht es ins
Lava Rock Cafe in Volcano. Eine Erwähnung im Gourmetkatalog wird der Laden zwar
nicht bekommen, aber man wird halbwegs satt.
Und weil es jetzt schon dunkelig draußen ist, fahren Susi und Thilo nochmal
in den National Park zum Halemaumau Krater:
Das wars dann aber auch für heute.