18.09.2017
Heute ist nix mit lange schlummern. Unser Flieger geht um 8.30 Uhr, und Yuki muss doch noch gefüttert werden. Die Rezeption macht erst um 7 Uhr auf, also bekommt der Wachmann den Schlüssel, und wir tragen uns in eine Liste ein, dass wir wegfahren.
Puh, ist das ein Betrieb heute morgen auf der Straße. Zumindest Richtung Flughafen. Aber wir biegen rechts ab nach Lihue, und tanken bei der 76 für 3,32 Dollar pro Gallone. Jetzt noch die Ahukini Road eine Meile runter zum Flughafen, eine Runde durch den Kreisel fahren, weil wir die Ausfahrt zu Alamo verpassen, und schon müssen wir uns von Yuki verabschieden.
Die Fahrt mit dem Shuttlebus zum Terminal dauert zwei Minuten. Eigentlich hätten wir auch quer über den Parkplatz laufen können, das wäre genauso flott. Aber nicht so bequem. Und wenn ich eins kann, dann bequem!
Deswegen stellen wir uns auch bei der Föhrst Klahs an und geben unsere Koffer fast ab. Nur fast, weil wir die nämlich, nachdem sie verzettelt sind, selber zum Sicherheitscheck bringen müssen.
Die Schlange an der Security ist nicht so lang, trotzdem dauert es recht lang, bis es vorwärts geht. Interessant ist übrigens, dass wenn man unter 12 oder über 75 Jahre alt ist, die Schuhe und Jacke anbehalten darf. Warum die zwischen 12 und 75 dann plötzlich gefährlich sind, wissen wohl auch nur die Leute, die sich das ausgedacht haben.
Susi und Thilo werden für OK befunden, und Mona rollert mit mir durch den Tunnel. Thilos Kamera macht die Reise im Rucksack. Soviel also zum Thema, alle großen elektrischen Geräte müssen separat in einer Wanne liegen.
Wir müssen zu Gate 6. Das ist nur kurz den Gang runter. Und schon sitze ich an dem Teppich, von dem ich schon seit Jahren rede.
Unser Flieger ist schon in Honolulu gestartet. Thilo hat das nachgeschaut. Und auch sonst weiß er fast alles über das Ding. Z.B. das die Seriennummer 55129 ist, und das Ding 16 Jahre alt ist. Gut, dass ich das jetzt weiß, da fühle ich mich direkt viel besser informiert. Das es eine Boeing 717-200 ist, sagt er aber nicht.
Wenn heute was schief geht, kann Thilo nicht sonderlich helfen. Er kann ja nur Airbus 318-321 und 777-200 und 737-800. Manchmal redet er aber auch viel, wenn der Tag lang ist. Eins ist jedenfalls nicht lang. Die Wartezeit. Denn jetzt können wir einsteigen.
Das ist mein Sitz. 1A. Thilo sitzt auf 1B. Deswegen:
Eigentlich würde er am liebsten jetzt nach 0A wechseln, aber er kann das
ja nicht. Ist mir auch lieber, wenn Käptn Chaos mit mir Cola schlürft.
Das Routing ist schon programmiert, und die Preflight Checkliste wird
abgearbeitet. Und schon kommt das Pushback Autochen, und schiebt uns mit
der Nase nach Norden. Im wilden Galopp geht es zur Startbahn. Sauber aus
der Kurve beschleunigen wir jetzt, und ab gehts in die Luft. Kapa´a
sehen wir nicht mehr. Die Rechtskurve hat da was dagegen. Schnell ein
paar Kekse futtern, die Cola süffeln, und schon landen wir in Honolulu.
Von Gate 55 müssen wir den langen Weg zu Gate 56 laufen. Gut, dass Mona und ich im Rucksack sitzen, und getragen werden. Unser Flieger ist auch schon da.
Ist im Grunde das selbe in grün äh weiß, nur etwas neueren Datums. Und hat mal Midwest gehört. In Honolulu machen wir das gleiche nochmal. Wieder gehts über den Teppich, wieder gibts was zu trinken, wieder gibts ein paar Snacks. Beim Abflug können wir Waikiki sehen. Die Kamera sieht das weniger, weil die Scheibe ziemlich Un-Föhrst Klahssig verkratzt ist. Also sagt jetzt beim lesen einfach: Mensch, das ist doch Waikiki!
Irgend eine andere Insel sehen wir auch noch. Keine Ahnung was das ist. Wer es weiß, darf sich zur Belohnung ein Eis kaufen. Und mir bitte auch. Ein großiges selbstverständlich.
Den Haleakala auf Maui sehen wir auch noch von oben. Von unten kennen wir den schon. Finde ich gut, dass einem hier Abwechslung beschert wird.
In Hilo landen wir nach einer Runde über die Stadt, und ab geht es zu Alamo. Ein Kreuzfahrtschiff hat angelegt. Drauf sind jede Menge deutsche Touristen. Einer von denen scheint sogar halbwegs Englisch zu können. Deswegen muss er jedem einzelnen erklären, was Initials und Homeadress usw. ist. Sie haben scheinbar bis 16 Uhr Zeit, die Insel zu erkunden. Jetzt ist es 11 Uhr durch. Na dann viel Glück... Ich sehe Voucher vom ADAC. Warum die nicht wenigstens vorher mal den Online Check-In gemacht haben, weiß wohl auch keiner. Die Fuel-Option zu wählen ist auch eine gute Sache für die Leutchen. An der Tankstelle würden die sonst verzweifeln.
Nach 15 Minuten Warten, holt uns ein nettes Mädchen von National zu sich an den Schalter, und ist begeistert, dass wir Online schon unsere Daten eingetippt haben. Scheint wohl eher die Ausnahme zu sein. Sie hat fast das gleiche Fingernageldesign, wie Susi. Tja, so macht man sich Freunde. Deswegen bekommen wir auch ein Föhrst Klahs-Fahrzeug.
Yuki ist jünger, als der auf Kaua´i. Und auch nicht so verschrammt. Da fühlen wir uns gleich wieder heimisch. Ich beziehe Ausguckposition auf der Rückbank, und ordne an, dass wir Pizza futtern fahren. Danach werden Getränke und anderes Zeugs im Safeway gekauft.
Jetzt noch nach Volcano in unsere Unterkunft, und schon ist alles gut. Wir haben eine kleine Wohnung mitten im Regenwald. Was wir heute Abend machen, weiß ich auch schon:
Deswegen schicke ich Susi und Thilo nochmal zu Foodland, um die Zutaten zu holen. Auf Hawai´i ist alles etwas teurer. Thilo entdeckt die Marmelade, die beim Frühstück öfters mal im Büro verputzt wird. Mit Kundenkarte kostet das Glas nur 4,99 Dollar. Ohne 6,79... In Deutschland gibts die im Angebot für 1,59 Euro.
Aber so ist das hier mit allen Lebensmitteln. Eine Packung Toastbrot für 3 Dollar oder ein Glas Nudelsoße für 6 Dollar. Gut, dass wir eine Kundenkarte haben. Kochbeutel Reis gibts keinen. Nur Reissäcke mit 5 Kg Gewicht. Aber der ist so interessant für uns, wie wenn der jetzt umfallen würde.
So langsam bekomme ich ein Hüngerchen. Deswegen kommen die Pommes in den Backofen, die Böhnchen in den Topf, und das Steak auf den Grill. 1,6 Pfund Sirloin liegen da jetzt drauf. Das sind über 700 Gramm Fleisch für Susi, Thilo, Mona und mich! Ich ordere wie immer medium-rare.
Noch eine Prise Meersalz und etwas Pfeffer drauf, und fertig ist das Abendmahl. Zum anbeten. Jetzt bin ich pappsatt, und kann bestimmt gut schlummern. Draußen quaken die Frösche. Schön, so mitten im Regenwald zu wohnen.