06.09.2016
Diese Nacht haben wir gut geschlummert. Draußen ist es so
kühlig, dass wir nachts keine Klimaanlage brauchen. Draußen scheint schon
die Sonne und es sind 16 Grad. Zeit für ein complimentary. Heute gibt es
Salamibrot aus eigener Herstellung. Wir haben leckeres Körnerbrot gekauft,
und die frische Salami ist auch da.
Nur die Cocktailtomaten sind gefroren. Der Kühlschrank hat zwar ein Drehrad
zum justieren, aber irgendwie kennt der trotzdem nur Vollgas. Die
Apfelschorle ist auch ein Eisklumpen, und der Apfelsaft in der Riesenflasche
ist auch auf gutem Weg, die Eiszeit einzuläuten. Wenigstens der Nudelsalat
und der Kartoffelsalat sind noch halbwegs ungefroren. Hilft uns aber nicht,
die brauchen wir nicht zum Frühstück.
Kaffeetee gibt es selbstverständlich auch. Das gehört zu einem Frühstück ja
dazu. Bevor hier die ganze Bude noch zur Eisbahn wird, packen wir die
Kühlkiste mit Proviant, und ab geht es zu Yuki, und dann auf die UT 24 zum
Capitol Reef National Park. Den Park mögen wir ganz besonders arg doll gern.
Gut, dass andere das anders sehen, so haben wir immer eine schöne Ruhe beim
hiken.
Die UT24 wird gerade mit einer neuen Piste versehen. Ist auch bitter nötig. So schepperig war sie letztes Jahr noch nicht. Beim Flag Man halten wir kurz an, und dann fahren wir hinter einem Follow Me Car eeeewiiiig durch die Baustelle. Kaum ist die eine Baustelle zu Ende, kommt noch ein Flag Man. Also jetzt nochmal alles auf Anfang.
Wir parken rückwärts am Gifford Farm House unter einem großen Baum im Schatten. Yukis Heck steht schon mitten im Gemüse. Er ist einfach zu lang fürs vorwärts parken. Rückwärts gehts da besser, seine Nase ist nämlich kürzer, als sein Popo. Auch wenn der jetzt trotzdem Bekanntschaft mit den Sträuchern macht.
Mona und ich steigen in den Rucksack, Thilo packt noch Wasserbüchsen ein, als ob es auf eine Wanderung durch die Sahara geht, und Kekse. Achja, Bananen auch noch. Keine Ahnung wozu die gut sein sollen.
Ich habe leider keinen Stift dabei, sonst würde ich noch dazuschreiben: "and Mo & Mona". Glücklicherweise wissen Susi und Thilo das aber auch, und so machen wir es uns auf Thilos Rücken im Rucksack bequem. Müsste das nicht eigentlich Rücksack heißen?
Hier geht es hoch. Vormittags ist hier noch schön Schatten. Zumindest so bis etwa 10 Uhr. Danach wird das sitzen im Rücksack sonst etwas anstrengend. Hier braucht Mona jedenfalls jetzt noch keine Sonnenschirmmütze.
Nach 20 Etagen (Thilos Telefon misst das ja immer), ist es Zeit für ein kleines Päuschen. Ich sitze dort ziemlich leger neben Thilo...
Ein Panorama machen wir auch noch von der Gegend hinter uns:
Weiter gehts...
Nach 28 Etagen sind wir jetzt oben angekommen. Hier sieht es mal wieder aus, wie bei Hempels unterm Sofa...
Hier gibt es lustige Felsformationen:
Und es gibt hier fast keine anderen Hiker. Bis jetzt sind uns nur zwei begegnet. Und die waren schon auf dem Rückweg. Mona posiert mal wieder:
Wir sausen jetzt aber flott weiter und kommen auf Slick Rock. Hier ist es auch ziemlich schönig:
Der Hoodoo ist so ein bischen wie der Toadstool Hoodoo bei Page. Zumindest so ein bischen. Ich stelle jetzt mal Thilo für einen Größenvergleich daneben:
In einem Seitencanyon steht Wasser
Wir haben aber was besseres dabei
Mona und ich sind schon völlig ausgetrocknet, aber Thilo hilft mir beim trinken. Das ist Rettung in letzter Sekunde.
Die Banane zu futtern, kann ich jetzt dank zurück gewonnener Lebenskraft erfolgreich abwehren. Puh, dass hätte jetzt aber auch ganz schön schief gehen können! Ein Krabbelkumpel hat sein Mittagsfutter schon gefunden. Brrrrrr, dann doch lieber Banane, statt oller Spinne:
Jetzt machen wir uns wieder auf den Rückweg. Mona flitzt schon wieder wie ein geölter Blitz zu einer Felswand
Nach fast 6 Kilometern (und vier Menschen, die uns auf dem Trail begegnet sind), trudeln wir wieder bei Yuki ein. Der steht immer noch schattig, und die Apfelschorle ist auch auf dem Weg der Besserung, und taut langsam auf.
Am Visitor Center müssen wir halten. Ihr wisst schon, Thilo...
Weiter geht es auf der UT 24 zum Parkplatz für den Grand Wash. Hier waren wir zwar schon mal, aber ab und zu muss man nach dem rechten schauen.
Hier ist es jetzt ziemlich sonnig, aber ab und an kann man noch ein schattiges Plätzchen zum rasten finden. Mona zieht jetzt auch die Sonnenschirmmütze auf.
Jetzt wuselt Susi plötzlich zwischen die Felsen und verschwindet! Oh, da ist sie ja wieder...
Hier die Auflösung...
Von mir gibt es das Bild übrigens nicht. Ich bin zwar mit 2,33 Metern noch deutlich größer, als Susi, aber ich sitze gerade so bequem im Rücksack. Langsam wird es jetzt Zeit rumzudrehen.
Susis und Thilos Elektronik sagt, dass wir heute 10 Kilometer gehiked sind. Und dabei 39 Etagen hochgeklettert. Das muss für heute mal reichen. Die Rückfahrt ist wie die Hinfahrt. Einmal durch die Baustellen bitte:
Auf dem Rückweg kaufen wir jetzt noch im Supermarkt in Hanksville neuen Scheibenreiniger. Die Sprühbüchse, die wir im Kofferraum hatten, hat sich gestern während der Fahrt irgendwie aufgerüttelt, und das Handtuch, was unter ihr lag geflutet. Ich will aber immer saubere Scheiben haben, damit ich ordentlich berichten kann. Die Wischer an der Tankstelle taugen dafür nichts. Statt 98 Cent zahlen wir 2,60 Dollar. Aber wer schön sein will, muss zahlen. Das sagt einem auch jeder Schönheitschirurg, der auf Bojen spezialisiert ist!
Ich bin spezialisiert auf gesunde Nahrungsmittel und lotse Susi deswegen zu Stans Burger Shack:
Der Mocca Shake ist aber auch zu lecker. Susi und Thilo
bekommen aber auch was ab. Haben uns heute ja tapfer gehiked. Zum Abendessen
gibt es gleich dann den aufgetauten Nudelsalat, Cocktailtomaten, und
irgendeinen Eintopf. Wenn ich Glück habe, gibt es danach noch Nachos mit
Dip, und Cashewnüsse...